Inhaltsverzeichnis | Das Unheil naht | Flucht und Rückkehr | Bis zur Vertreibung | Gefallene | Zurück nach Berlin | |
Kämpfe um Hölkewiese | ||||||
Nach Ankunft der 4. SS-Pol.-Pz.-Gren.-Division in Rummelsburg ging dessen 7. Regiment über Groß Volz und Kamnitz in Richtung Bublitz vor. Im Schutze des unübersichtlichen Geländes erreichte es kampflos den nördlichen Hölkewieser Abbau. Im Morgengrauen des 1. März wurde der Steinberg (231)[1], mit dem russischen Beobachtungsposten erobert und das Dorf aus nord- und nordöstlicher Richtung angegriffen. Über welliges, baumloses Feld, dessen flache Senken nur unzureichend Schutz boten, sollte es über 1 Kilometer vorgehen. Die Russen hatten sich im Dorf gut verschanzt. Untersturmführer Heineck (5./Rgt. 7) berichtet[2]: Wir griffen zu einer Zeit an, als es innerhalb von 30 Minuten taghell wurde. Mehrere sehr gut getarnte Pak.-Stellungen und starkes MG-Feuer brachten den Angriff etwa 300 m vor dem Dorf zum Stehen. Obersturmführer Hadamovsky konnte an der rechten Flanke ungesehen mit seiner Kompanie (7./Rgt.7) vorankommen und hatte fast den Ortsrand erreicht, als er fiel. Tatsächlich fanden sich unmittelbar vor den Gärten am nordwestlichen Dorfende deutsche Ausrüstungsgegenstände, Munitionskästen und Patronen. 17 gefallene SS-Soldaten lagen auf dem Feld östlich des Mühlenweges. Wegen des russischen Gegenangriffes hatte man sie nicht mehr bergen können. Bei diesem Gefecht sind von keiner Seite gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt worden. Die Russen hatten sich besonders mit Granatwerfern verteidigt, so daß das Gefechtsfeld anschließend mit flachen Trichtern übersät war. Wer war Eugen Hadamovsky?Unter den Gefallenen am Mühlenweg war auch der ehemalige "Reichssendeleiter" Eugen Hadamovsky. Bei der Aktion "Sonnenwende" Mitte Februar 1945 soll "Die Kompanie Hadamovsky ... die russischen Stellungen im Nahkampf durchbrochen..." haben. Und: "Die verloren gegangene Kompanie Hadamovsky kam von der Südspitze des Plöne-Sees wieder zurück. Ohne Gefechtslärm hatte die Kompanie den Gegner überrascht und mit der blanken Waffe die sowjetische Front von hinten durchstoßen - dabei ohne eigene Verluste zahlreiche Gefangene und Gerät eingebracht". Also ein wahrer Teufelskerl, aber nicht mehr lange! Richtig fündig wurde ich in den "Erinnerungen" von Albert Speer. Im 9. Kapitel "Ein Tag Reichskanzlei" berichtet Speer über die Scherze Goebbels:
Man kann ahnen, was den nicht mehr jungen Hadamovsky dazu gebracht hat, zur SS zu gehen. Und was schreibt Joseph Goebbels am Sonnabend, den 3. März 1945, in sein Tagebuch? Die Kämpfe am Groß Volzer Wald Wie erwähnt hatten schon am Morgen des 26. Februar russische Panzer über Hölkewiese hinaus in Richtung Rummelsburg aufgeklärt, waren aber umgekehrt. Die russische Infanterie traf am folgenden Tag ein und untersuchte von der Rummelsburger Chaussee aus die einzelnen Bauernhöfe. Die deutschen Stellungen lagen taktisch günstig am Rande des Groß Volzer Waldes, an der Straße Hölkewiese-Rummelsburg etwa bei der alten "Franzosen-Schanze", wo feuchte Wiesen und Wasserläufe die Verteidigung begünstigten. Diese Stellung wurde bis zum 1. März von der 7. Pz. Div. gehalten, danach von der 4. SS-Pol.-Pz.-Gren.-Div. Die Russen hatten ungeheure Menschenmengen aufgeboten; Augenzeugen berichten, der Wiesenhof und die anderen Höfe der Gegend, ja sogar einzelne Wiesen seien "schwarz" von Menschen gewesen. Es begann ein Artillerieduell, bei dem die Höfe längs der Straße zerstört wurden. Flugzeuge beider Seiten griffen ein. Vermutlich wurde auch hier von der SS-Division ein ergebnisloser Gegenangriff mit Panzern vorgetragen. Nach den Kämpfen säumten jedenfalls deutsche und russische Panzerwracks die Straße. Zehn deutsche und zehn russische Gefallene wurden später von den deutschen Einwohnern am Kamnitzer Eck, dem Abzweig des Kamnitzer Weges von der Rummelsburger Chaussee, beerdigt. Die Stellung wurde aufgegeben, als die Russen in der Nacht vom 2. zum 3. März über Klein Volz auf Rummelsburg vorstießen und die Stadt am Nachmittag völlig in ihren Besitz gebracht hatten[4]. Eines Morgens war Ruhe, und die Panzer fuhren und Truppen marschierten auf der Straße in Richtung Rummelsburg berichtet eine ehemalige Bewohnerin. Es war Sonnabend, der 3. März. Kurzzeitige Rückeroberung RummelsburgIn "Der Kreis Rummelsburg - ein Schicksalsbuch"[5] wird ohne weiteren Kommentar erwähnt, daß Rummelsburg zweimal den Besitzer gewechselt hätte; aber offentsichtlich war den Autoren nicht bekannt, wie es dazu kam. In einem 2006 in England erschienenem Buch[6] kann man lesen:
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