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Schlittschuh- oder Skilaufen auf dem Garder See? | ||||||
Wer kennt nicht Klaus Granzows schöne Novelle „Der Tanz auf dem Gardersee“, die Geschichte von dem Mädchen, das auf dem zugefrorenen See zwischen den russischen Truppen in Rowe und den deutschen am südlichen Ufer Schlittschuh läuft und so die Kämpfe unterbricht? Aber war es wirklich so? Am nächsten Tag, dem 9. März 1945, ging es nicht gleich weiter. Wir Jungens, mein Freund Horst und ich, sahen uns im Haus um und fanden ein paar Ski. Donnerwetter, so etwas hatten wir noch nie in der Hand gehabt; also gleich mal ausprobieren. Es lag etwas Schnee und nebenan gab es einen kleinen Hügel. Natürlich paßten die Bindungen nicht zu unseren Schuhen. Wir stellten uns einfach drauf, rutschen die wenigen Meter hinunter und landeten auf dem Hosenboden. Der See vor uns war zugefroren und von einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Unweit vom Ufer war eine Kuh eingebrochen und ertrunken, der Kadaver steckte im Eis. Es war ein nebliger Morgen, die Sonne konnte man ahnen, aber kaum hundert Meter weit sehen - und schon gar nicht eine Schlittschuhläuferin.Klaus Granzow aber schreibt: An diesem Morgen zogen so viele deutsche Soldaten durch unser Dorf,
daß wir Kinder sie gar nicht alle zählen konnten …
[1] Wir kamen an diesem Morgen gerade noch bis Schmolsin, aber schon am Ortseingang knallte es und wir flüchteten in eines der ersten Häuser. |