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Über die Schreibweise der Familienamen in Kirchenbüchern
Schreibweise Namen

Im Kapitel „Über Schreibweise, Anzahl und Verbreitung der Namen in den Steuerregistern um 1700“ wurde über dieses Thema bereits berichtet. Man sollte meinen, daß sich 150 Jahre später vieles gebessert hat, aber hinsichtlich der Schreibweise der Namen ist das nicht der Fall, was man bei der Familienforschung unbedingt beachten sollte, denn auch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten viele Menschen noch nicht schreiben. Der Führer des Kirchenbuch schrieb den Namen dann nach eigenem Gutdünken.

Dazu zwei Beispiele:

Der Familienname Bärwald kommt im Kirchenbuch Bublitz, wie auch im Deutschen Telefonbuch von 2002[1] in sieben verschiedenen Schreibweisen vor. Im Kirchenbuch wie im Telefonbuch ist Bärwald die häufigste Schreibweise.

Dagegen gibt es Zikowsky im Kirchenbuch in 20 unterschiedlichen Schreibweisen, bei Geogen aber nur in zwei!

Im Zwölfstädte-Adreßbuch 1933 finden sich in Bublitz nur noch die Namen Bärwald 2mal und Zikowski 4mal.

Man könnte diese Liste fast beliebig fortsetzen, z.B. mit dem Namen Krummbügel. Einen krummen Bügel kann sich jeder vorstellen; man sollte meinen, daß den auch jeder schreiben kann. Aber was finden wir:

Zwischen 1837 und 1897 27mal Krumbiegel, zwischen 1839 und 1844 8mal Krumbigel, zwischen 1844 und 1905 23mal Krumbügel, 1873 auch mal Krummbiegel. Dabei wußte man schon in den 1850er Jahre, was ein krummer Bügel ist, nämlich 6mal Krummbügel!
Namen_Vereinheitlichung

Nun wissen wir, daß später die Amtsgerichte gehalten waren, unterschiedliche Schreibweisen zu vereinheitlichen, was dazu führte, daß es heute bei Geogen nur noch zwei Varianten gibt, nämlich:

Krumbiegel 400mal und Krumbügel 59mal!